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Chevrolet Camaro Z28
5,7l V8, 288PS, Bj.2000
Chevrolet Camaro
Z28
Quartermile in Bitburg
Chevrolet Camaro Z 28
- (AMS 06/1998)
Best gestern
Die Muscle Cars der Sechziger Jahre gehören zu den amerikanischen Legenden
wie Marilyn Monroe. Eines davon hat bis heute überlebt: Der Chevrolet
Camaro.
Nein, ein Auto für den neuzeitlichen Fugenfetischisten ist es nicht. Wer
angesichts der bemerkenswerten Spaltmaße eines zeitgenössischen
Volkswagens ein stilles Dankgebet an den heiligen Christophorus schickt,
der ist im Chevrolet Camaro so fehl am Platz wie Bill Clinton in einer
Erziehungsanstalt für höhere Töchter.
Nicht das der sportliche Chevy eine Klapperkiste wäre. Schon sein
stattliches Gewicht verrät, daß die Amerikaner ihre Autos noch immer gerne
aus dem vollen schnitzen. Nur das Finisch im Detail, das läßt eben jene
Sorglosigkeit erkennen, die alle Gebrauchsgegenstände in den USA
auszeichnet, seien es nun Rasenmäher, Kühlschränke oder Automobile.
Mit Qualität beziehungsweise dem Fehlen derselben hat das nur bedingt zu
tun. Es herrscht jenseits des großen Teiches nur eine andere Auffassung
davon, welche Qualitäten maßgebend sind.
Ein Kollege der schreibenden Zunft, in Ehren ergrauter Tester bei der
renommierten, in der Schweiz erscheinenden "Automobil Revue" und seit mehr
als 20 Jahren überzeugter Besitzer eines Camaro Cabriolets bringt es auf
den Punkt: "Perfekte Passungen, makelloser Lack - das sind alles
Nebensächlichkeiten. Was wirklich zählt, ist Zuverlässigkeit. Ein Auto muß
jahrelang ohne die geringsten Probleme laufen. Wie mein Camaro."
Das ein solcher Chevy, der neuesten Baureihe entstammend, das in ähnlicher
Frorm tun wird wie sein Urahn, davon kann man ausgehen. Denn die Zutaten,
aus denen General Motors den Chevrolet Camaro - und sein baugleiches
Pendant Pontiac Firebird - mixt, haben sich seit den sechziger Jahren
nicht grundsätzlich verändert: Unter die vordere Haube kommt ein dicker
V8-Motor, daran schließt sich eine Kardanwelle an, um die Kraft zur
hinteren Starrachse zu bringen.
Ein Ami von echtem Schrot und Korn also, der seine Wurzeln in einer Zeit
hat, in der die meistgebrauchte Vokabel in Detroit "Horsepower" war und
die Erdölvorräte dieser Welt als unendlich betrachtet wurden. Es war die
Zeit der Muscle Cars, als deren Urvater der Pontiac GTO gilt. Alle anderen
Hersteller, unter anderem Chevrolet mit dem Camaro, schritten umgehend zur
Nachrüstung.
Die Bezeichnung Z 28 stammt aus dieser Ära der mächtigen
Gießkannenvergaser und der Bad boy-Nockenwellen, die großvolumige V8 im
Leerlauf hecheln ließen wie eine asthmatische Bulldogge, aber auch für
jene Power sorgten, die den Reifengummi in blauen Qualm verwandelte.
Wehemütige Erinnerungen an die Muskelzeit in Amerikas Motown Detroit sind
fehl am Platz. Denn was Chevrolet in Form des neuen Camaro Z 28 auf die
Menschheit losläßt, übertrifft in seiner Leistungsfähigkeit die meisten
Heroren des Dragstrips, die zur Legende geworden sind.
Noch immer besorgt den Antrieb des Camaro der Small block-Achtzylinder von
Chevrolet, und zwar in seiner klassischen Konfiguration mit einem Hubraum
von 350 Kubik-Inches - sprich 5,7 Liter. Aber aus dem schlichten Detroit
Iron ist längst so etwas wie eine High Tech-Maschine geworden, mit einem
Block aus Aluminium und perfektioniertem Stoßstangen-Ventiltrieb, der hohe
Drehzahlen ebensowenig scheut wie modernere Konstruktionen.
Warum bleibt Chevrolet dem klassischen US-Konzept treu, wo sich bei der
Konkurrenz längst die Nockenwellen paarweise in den Zylinderköpfen
versammeln ? Nicht nur, weil dieser Motor preisgünstig zu produzieren ist,
sondern auch, weil geringere innere Reibung zu seinen Vorzügen gehört, was
wiederum dem Verbrauch zuträglich ist. Der Small block-Chevy, der in
deinen Grundzügen aus den Fünfzigern stammt, wird Chevrolet in aller
Frische bis weit ins nächste Jahrtausend begleiten.
Das 5,7 Liter-Triebwerk mit der Bezeichnung LS1 bildet die vorläufige
letzte Evolutionsstufe des Chevy-Achtzylinders, wie sie auch in der
fünften Corvette-Generation zu finden ist. Wegen einer anderen
Auspuffanlage - und natürlich auch, um einen gewissen Respektabstand zu
wahren - bleibt seine Leistung mit 288 PS hinter der des zweisitzigen
Sportwagens (344 PS) zurück.
Es reicht trotzdem, nicht nur für eindrucksvolle Werte bei der
Beschleunigung, sondern vor allem auch für freudige Gefühle. Es steckt ein
bißchen Stock Car in jedem Camaro, ein Hauch jener Achtzylinder-Boliden,
die im 300 Km/h Tempo durch die Steilkurven der schnellsten Rennstrecken
der Welt fegen.
Nach dem Anlassen dringt ein gutturales Grummeln aus dem Motorraum, mit
jenem leicht unregelmäßigen Unterton, der große amerikanische Achtzylinder
auszeichnet. Der erste Gang des Sechsganggetriebes rastet knackig ein, und
der Chevy brabbelt davon. Die Symphonie seines Doppelrohrauspuffs schwingt
sich, sobald der mittlere Drehzahlbereich erreicht ist, zu einem
kraftvollen Forte hinauf, das sich unter Last zu einem Donnergrollen
entwickelt, als sei in der Ferne ein Gewitter im Anzug. American Graffiti
live.
Die Nadel des Drehzahlmessers überschreitet die 5000/min-Marke, und jetzt
bricht die Hölle los. Dem Klang des großen Achtzylinders mischt sich ein
bösartiger Unterton bei, ein hämmerndes Stakkato, als stürme Tyrannosaurus
Rex persönlich durchs Unterholz. Es ist der Sound der Roaring Sixties, ein
Motorvergnügen der ganz besonderen Art: The Heartbeat of America, um es
mit einem aktuellen Chevrolet-Slogan zu beschreiben.
Der bullenstarke Motor, die gewaltige Beschleunignung, ganz egal, in
welchem Drehzahlbereich der Fahrer das Gaspedal an den Boden heftet - das
ergibt ein stimmiges Bild, gerade in Verbindung mit all den
unbestreitbaren Schwächen des Camaro.
Die Starrachse trampelt auf Unebenheiten, der Federungskomfort ist exakt
so, wie man es von einer so urtümlichen Fahrwerkskonstruktion erwartet.
Allerdings: Solange die Straße gut ist, kann der Camaro erstaunlich
schnell um die Kurven fliegen, und bremsen kann er auch um Lichtjahre
besser als seine geisitgen Väter.
Überhaupt die Sicherheit: Natürlich schießen om schlimmsten Fall zwei
Airbags aus dem Armaturenbrett, das leider eine ziemlich traurige
Plastiklandschaft ohne sportlichen Touch darstellt.
Um Safety Features kann sich heute keiner mehr herumdrücken - in dieser
Beziehung hat sich der Chevrolet um Lichtjahre von den sechziger Jahren
entfernt. Damals räumte General Motors-Chef James Roche vor einer
Regierungskommission nach zäher Nachfrage von Robert F. Kennedy ein, daß
der größte Automobilhersteller der Welt pro Jahr ganze 1,2 Millionen
Dollar in die Sicherheitsforschung investierte. Und das bei einen
Konzerngewinn von rund 1,7 Milliarden Dollar.
Der große Reiz des Camaro besteht darin, daß er wie ein gepflegtes Stück
aus der guten alten Zeit wirkt. Denn - fast - perfekte Autos gibt es
schließlich an jeder Ecke, aber keines mehr sonst, das so oldfashioned
amerikanisch ist wie Cheeseburger und Dosenbier. Wer´s mag, darf auf
Verständnis hoffen. Sogar beim heiligen Chrstophorus.
Testwerte:
Motor: Wassergekühlter Achtzylinder-V-Motor, Hubraum 5700 cm3, Leistung
212 KW (288 PS) bei 5200/min,, max. Drehmoment 437 Mn bei 4000/min.
Fahrleistungen:
Hochstgeschwindigkeit: 254 Km/h
Beschleunigung
0 - 80 Km/h 4,3 s
0 - 100 Km/h 5,7 s
0 - 200 Km/h 21,2 s
1 Km mit stehendem Start 25,2 s
Elastizität:
60 - 100 Km/h (IV / V -Gang) 5,5/8,5 s
80 - 120 Km/h (V / VI -Gang) 8,6/17,9 s
Kraftstoffverbrauch:
Superbenzin
Testverbrauch 16,8 L/100 Km
Grundpreis:
Chevrolet Camaro Z 28
58.504 DM
Von: Auto Motor Sport
Götz Leyrer
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Modifications:
Felgen:
Boyd Coddington Smoothies II
8x18 und 9x18
Bereifung:
245/40 ZR18 275/35 ZR18
Eibach
LS1 Springs
Auspuff:
Borla 2,5"
K&N Fuel Injection Performance
Kit II
(FIPK)
Clear
Cornerlenses, Standlicht Gelb
Heckbumper
Inlay Decals Chrome
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